Der Pool vor der Tür

Zum Glück habe ich einen Nordbalkon! Aus luftiger Höhe kann ich dann im Sommer die aufgeheizte Stadt beobachten. Schweißgebadete Passantinnen, gleich daneben ein hechelnder Radfahrer, ein Auto fährt los und bläst ihnen noch mehr Hitze ins Gesicht. Alles bewegt sich scheinbar im Zeitlupentempo durch die Schlucht aus dichtbebauten Altbauten.

Nur auf dem benachbarten Spielplatz ist es schneller: Kinder werfen sich laut schreiend einen Ball hin und her, toben und rennen herum als könnten sie der Hitze durch Bewegungen entkommen. So geht das jetzt schon über Stunden… Doch dann: Ein Ball fliegt im hohen Bogen über den Zaun und landet auf einem parkenden PKW. Er prallt daran ab, kullert weiter die Straße entlang, bis er schließlich in einem Pool mit einem leisen Platschen zur Ruhe kommt…. Plötzlich sind alle Autos verschwunden. Die Kinder rennen freudig dem Pool entgegen und springen einfach so hinein. Die Eltern kühlen ihre Füße am Beckenrand. Bäume ploppen am Straßenrand auf. Die schweißgebadeten Passantinnen machen Rast im kühlenden Schatten, lauschen der Musik eines Straßenkünstlers. Der Radfahrer von eben erfrischt sich an einem neuen Trinkbrunnen. Gleich daneben treffen sich Nachbar_innen zu einem Picknick direkt vor der Haustür – Aus der Häuserschlucht von eben ist eine kleine Oase entstanden.

*Ring ring*… Ein Klingeln and der Tür weckt mich aus meinem kurzen Tagtraum. Alles nur Utopie und Träumerei?

Nein! Im September werden wir Parkplätze in lebenswertere Bereiche (Parklets) verwandeln. Dafür brauchen wir eure Ideen!
Kommt zu unserer Ideenwerkstatt für eine lebenwertere Stadt am 10. Juni, 17-20 Uhr, ins Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmark (Kurmärkische Str. 1-3).

Diesen Beitrag teilen